5. Spieltag: VSG Weberwiese 72 - Hertha 03 1:0 (1:0)

[Davidizzle]

Nach zwei starken Saisonleistungen gegen den Spitzenreiter Nordost und den Verbandsligisten Bugojno machten sich 17 Zehlendorfer zu unmenschlicher Morgenstund (6.50 Uhr!) auf den Weg Richtung Friedrichshain zum Gastgeber und direkten Tabellennachbarn VSG Weberwiese 72. Auf dem Laskersportplatz galt es sich endlich mal für die weiten Auswärtsfahrten und die jüngst starken Leistungen zu belohnen und die Punkte aus der Ferne zu entführen. Doch erneut sollte unsere Hoffnung vergebens sein und ein kleiner Fehler fatale Folgen haben und die dritte Auswärtsniederlage in Folge bedeuten.

Zehlendorf in gewohnter 3-5-2 Formation, allerdings ohne Kapitän Götze, der auf Grund von unibedingtem Trainingsdefizit erstmals auf der Bank Platz nehmen durfte (die Binde übernahm Neubauer) und dem sich in Marburg befindenden Peter Koppa, für den Geier vom Flügel erneut in die Mitte ziehen musste. Beim Warm-Up der nächste Schock, der geplante rechte Verteidiger, Florian Tobien, winkt seinen Startelf-Einsatz in letzter Sekunde ab und für ihn sprang kurzfristig Philipp Pfeiffer in die Anfangsformation. Um Punkte 8.45 Uhr pfiff dann auch der etwas in die Jahre gekommene Offizielle die Partie auf einem noch völlig gefrorenen Kunstrasen an und von der ersten Minute an agierten die Gäste aus Zehlendorf verschlafen und unkonzentriert. Erneut machte man den Fehler, dass man die Zweikämpfe nicht suchte und die, in die man 'reingezwungen' wurde, wurden allesamt mangels fehlender aggresivität verloren. So dauerte es keine zehn Minuten, bis der Gastgeber den 03ern den Schneid abkaufen konnte und die, von Fehlpässen gezeichnete (der vereiste Platz machte einen kontrollierten Angriff zu einem Lottospiel), Anfangphase dominierte. Auf ein Neues mussten sich die Gastgeber auf die Defensivarbeit konzentrieren, wobei Libero Andri in der ersten Viertelstunde seine Mühe hatte, die richtige Zuordnung zu finden, und auf Konter lauern. Einer davon hätte nach 15 Minuten fast zum, zu diesem Zeitpunkt unverdienten, 0:1 für die Süd-Berliner geführt, nach dem der Torwart in letzter Sekunde gegen Stürmer Hönninger klären kann. Nach 20 Minuten dann die erste wirkliche Chance für die Platzherren. Ein unnötiger Freistoß aus 18 Metern für die VSG. Der Schütze versucht die vierköpfige Mauer zu überschlenzen, doch Abwehrchef David Andri macht den Fehler, sich wegzudrehen und lenkt den eigentlich schwach getretenen Ball unhaltber für Suhrmann entgegen die Laufrichtung ins lange Eck. 1:0 für Weberwiese. Das Spiel verlagerte sich immer mehr ins Mittelfeld und war weiterhin von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägt. Lediglich ein erneut nicht geahndeter Strafstoß für Zehlendorf (Rühle wird ERNEUT im 16er zum Fall gebracht ...) und ein Torschuss der Gastgeber, den Goalie Suhrmann glänzend parrieren kann waren die weiteren Aufreger im ersten Durchgang. Das war die schnellste Halbzeit aller Zeiten, in unseren Augen hat der Schiedsrichter mindestens 3-4 Minuten zu früh abgepfiffen.

In der Pause dann die Einwechslung des Kapitäns der die Truppe in der Halbzeit wach gemacht und mehr Aggresivität und Kampf auf dem Platz gefordert hat. Die Worte sollten Früchte tragen, die Zehlendorfer zeigen sich wie ausgewechselt und suchen die Zweikämpfe auf dem langsam tauenden Rasen und übernehmen das Zepter in die Hand. Götze wusste mit seiner Leistung anzustecken und so war es dann ein wunderbarer Doppelpass mit Nerlich und Steinherr, der letzteren in eine ausgezeichnete Schussposition gebracht hat, leider verzieht Spielmacher Michael Steinherr und schießt rechts daneben. Wenige Minuten später wird Rühle wunderbar von Götze in Szene gesetzt und taucht auf einmal frei vor dem Torwart auf, der den Lupfer von Marius rechtzeitig erkennt und den Ball klären kann. Der Gegner wird immer nervöser und beginnt sich das Spiel zu zerreden, leider lassen sich die zehlendorfer Mannen anstecken und es entwickelt sich ein Spiel mit vielen Nicklichkeiten und der Vorteil für 03 verpufft unnötig. 15 Minuten vor Schluss macht Zehlendorf hinten etwas mehr auf um das sehnsüchtig erwartete Tor zu erzielen, was Weberwiese allerdings den einen oder anderen gefährlichen Konter beschert. Suhrmann war aber jedes mal zur Stelle und konte den Kasten weiter sauber halten. Die letzten fünf Minuten spielt nur noch der Gast aus Zehlendorf. Man kann sich zahlreiche Ecken herausspielen ohne jedoch zum Torerfolg zu gelangen. Es wird alles nach vorne geworfen, sogar Goalie Suhrmann ist bei Ecken im gegnerischen Strafraum zu finden, vergeblich. Und erneut pfeifft der Schiri auffällig früh die Partie ab ... Wir hatten leider keine Uhr an der Bank aber sauber war die Geschichte nicht. In der letzten Spielminute gab es dann auch noch einen Platzverweis für den Gastgeber, nachdem ein vorbelasteter VSG-Spieler auf Zeit spielen will und den Ball wegschlägt.

Alles in allem ein unverdienter Heimsieg für den Gastgeber, die kämpfenden Gäste aus Zehlendorf hätten das Unentschieden verdient gehabt. Wäre die erste Halbzeit nicht so desolat verschenkt worden, wäre selbst der eine Punkt zu viel für VSG Weberwiese 72. Nun gilt es am Sonnabend zu Hause gegen den Schwerhörigen SC den Heimmythos zu waren und die wichtigen drei Punkte einzufahren um nicht den Anschluss an die Spitze zu verlieren.


Jan Suhrmann - Philipp Pfeiffer, David Andri, Marc Neubauer - Kevin Nerlich, Philipp Geier, Marius Rühle, Siemon Ziskine (Martin Bialkowski), Michael Steinherr - Patrick Hönninger (Boris Meneses), Daniel Patscha (Jannis Götze)

Dank geht auch an die mitgereisten aber leider nicht zum Einsatz gekommenen Enrico Boss, Tarik Ahmadi und Florian Tobien.